Juli 2022
Trotz Corona-Zeit erfolgreiche Vereinsarbeit
Marth i.O. Zu einer Generalversammlung nach drei versammlungsfreien Jahren trafen sich die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins Ostertal wieder, diesmal im Gemeinschaftsraum des Feuerwehrgerätehauses in Marth. Sieben Mitglieder, so die Mitteilung des Vereins, habe der Verein in dieser Zeit durch Tod verloren, deren die Anwesenden eingangs gedachten. Erfreulicherweise, so der Vorsitzende später, seien in der Zeit aber auch vier junge Leute dem Verein beigetreten. Die Mitgliederzahl liege derzeit bei 83.
Wichtigste Aktivität in den letzten beiden Jahren sei die Herausgabe eines Familienbuches für die sieben Orte des mittleren Ostertales gewesen, sagte der Vereinsvorsitzende Hans Kirsch im Rechenschaftsbericht des Vorstandes. Bestellungen seien nicht nur aus der näheren Umgebung eingegangen, sondern aus ganz Deutschland. Der bei 1.350 Seiten sehr kundenfreundliche Verkaufspreis von 40 Euro habe womöglich dazu beigetragen. Kirsch bedankte sich besonders bei Hans Peter Klauck aus Wallerfangen, der nach dem Tod von Harri Drumm die Endbearbeitung des Familienbuches übernommen hatte.
Der Verein habe 2021 auch einen Jahreskalender mit historischen Bildern aus dem mittleren Ostertal herausgegeben. Dem Deutschen Polen-Institut in Darmstadt habe der Verein alle Erkenntnisse über polnische Zwangsarbeiter, die im Zweiten Weltkrieg im mittleren Ostertal eingesetzt waren, zur Verfügung gestellt: Texte, Dokumente und Bilder. Das Institut will eine Gesamtbilanz für Rheinland-Pfalz und Saarland erstellen. Es zeigte sich dankbar für die Unterstützung, weil gerade im Grenzbereich Pfalz/Saarland nur wenig Informationen vorlägen.
Das vom Heimat- und Kulturverein Ostertal vor Jahren herausgegebene Buch über „Ostertaler Männer und Frauen im Zweiten Weltkrieg und in Gefangenschaft“ sei schon seit längerem vergriffen, berichtete der Vorsitzende weiter. Wegen der anhaltenden Nachfragen habe man nun mit Unterstützung der Druckerei Pirrot das gesamte Buch als PDF-Datei ins Internet gestellt.
Für die finanzielle Unterstützung durch die Stadt St. Wendel, die den Vereinen für coronabedingte Ausfälle Mittel zur Verfügung gestellt hatte, bedankte sich der Vorsitzende. An der Herstellung einer „digitalen Saarlandkarte“ mit Bezeichnung und Beschreibung der Orte „in Platt“ wolle sich der Verein beteiligen. Die Erneuerung von Informationstafeln des „Bundes Naturschutz Ostertal“ (BNO), die mit der Zeit unansehnlich geworden waren, habe der Heimatverein finanziell unterstützt.
Im Mai dieses Jahres, so der Bericht weiter, hätten sich Nachfahren eines Amerika-Auswanderers des Jahres 1737 im Ostertal und im Kreis Kusel aufgehalten, um die Urheimat ihres Vorfahren kennenzulernen. Der Heimatverein habe sie mit hier lebenden Verwandten zusammengebracht und ihnen die früheren und heutigen Herkunftsorte Bubach, Selchenbach, Konken und Kusel gezeigt.
Während bei der traditionellen Vortragsveranstaltung des Heimatvereins Anfang November des vergangenen Jahres das saarländische Ostertal im Mittelpunkt gestanden habe, gehe es in diesem Jahr um acht weitere Ostertäler in ganz Deutschland. Die Veranstaltung werde wieder im Kultur-Hoof in Hoof stattfinden.
Bei den Neuwahlen zum Vereinsvorstand, so der Pressebericht abschließend, hätten sich nur wenige Veränderungen ergeben. Vorsitzender bleibe Hans Kirsch aus Selchenbach, stellvertretender Vorsitzender Stephan Wailersbacher aus Niederkirchen. Letzterer habe zudem schon nach dem Tod von Brigitte Wailersbacher 2020 auch das Amt des Rechners kommissarisch übernommen und sei in diesem Amt jetzt auch bestätigt worden.