Juli 2025
Erfolgreiches Vereinsjahr 2024 für Heimat- u. Kulturverein Ostertal
(Marth) Von einem ereignis- und erfolgreichen Vereinsjahr konnte der Vorsitzende Hans Kirsch in der jüngsten Mitgliederversammlung des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, die im Haus der Feuerwehr in Marth stattfand, berichten.
Bei der traditionellen Herbstveranstaltung am 1. November 2024 im Kulturhoof in Hoof habe der Referent Stefan Friedrich aus Spiesen über das Thema „Sie kämpften und starben für Napoleon“ gesprochen. Da die Saargegend und die Pfalz seit 1801 zu Frankreich gehörten, mussten sie auch Soldaten stellen für die zahlreichen Kriege, die die „Grand Nation“ in dieser Zeit unter Napoleon führte. Aus einem in jüngster Zeit in einem französischen Archiv entdeckten Aktenbestand konnte der Referent von zahlreichen Namen und Schicksalen von Soldaten aus der näheren und weiteren Umgebung des Ostertals anschaulich berichten. Besonders erfreulich, so der Pressebericht des Vereins, sei der ausgesprochen gute Besuch der Veranstaltung gewesen.
In einer weiteren Veranstaltung, die am 28. November 2024 im Paul-Gerhardt-Haus in Niederkirchen stattfand, sei es um ein neueres Thema gegangen, nämlich um „50 Jahre saarländische Gebiets- und Verwaltungsreform“. Wegen der Parität habe man zwei Referenten eingeladen: Franz Josef Schumann (CDU) aus St. Wendel und Armin Lang (SPD) aus Osterbrücken. Beide hätten in ihren interessanten Beiträgen durchaus auch „aus dem Nähkästchen geplaudert“. Schuman etwa, indem er bekannte, damals eigentlich für das System der „Verbandsgemeinde“ gewesen zu sein. Und Lang, in dem er berichtete, sowohl der CDU-Landtagsabgeordnete Jakob Feller sowie auch der St. Wendeler Stadtbürgermeister Gräff hätten in den eigenen Reihen durchaus für eine selbstständige Gemeinde Ostertal plädiert. Der CDU-Landesvorstand unter Werner Scherer aber habe aus parteipolitischen Gründen auf einer Angliederung des Ostertals an St. Wendel bestanden.
Auch im Jahr 2024 habe der Heimatverein wieder eine Delegation von diesmal 25 Personen aus USA betreut. Die Abordnung der mehr als 800 Mitglieder zählenden Großfamilie „Nachkommen Captain Daniel Little“ hätten die Urheimat ihres im Jahr 1737 ausgewanderten Vorfahren Johann Daniel Klein, der aus Bubach stammte, näher kennenlernen wollen. Gerhard Cullmann zeigte ihnen in Bubach die beiden Klein-Häuser und schenkte einen Mirabellen-Schnaps ein. Hans Kirsch schilderte auf dem Buberg die Notlandung eines US-Bombers im Jahr 1944. Eine Fahrt ins Auswanderer-Museum in Oberalben bei Kusel rundete den Besuch in gelungener Weise ab.
Auch an der Erstellung der „Kaat von dehämm“ für den Bereich des Kreises St. Wendel habe sich der Verein beteiligt, heißt es in der Pressemitteilung. Der Vorsitzende Hans Kirsch habe als „Platt“-Sprecher für die Orts Bubach, Hoof, Marth, Niederkirchen, Osterbrücken und Saal fungiert und die Besonderheiten der breit gesprochenen Ostertaler Mundart wie auch einige Anekdoten aus den Orten eingesprochen. Im März 2025 sei die „Kaat“ für den Bereich des Kreises St. Wendel im historischen Saal des Landratsamtes vorgestellt worden.
Beim Besuch einer brasilianischen Tanzgruppe, die aus Anlass des Beginns der Brasilien-Auswanderung vor 200 Jahren im Saarland weilte und dabei auch in Hoof auftrat, wirkte auch Stephan Wailersbacher vom Heimatverein Ostertal kurz mit, indem er schilderte, wie Ildemar Volles aus der brasilianischen Stadt Blumenau im Jahr 2009 Mitglied des Heimat- und Kulturvereins Ostertal wurde. Außerdem berichtete Wailersbacher über Auswanderungsanträge nach Brasilien von zwei Hoofer Familien im Jahr1828, die jedoch nicht realisiert werden konnten; wahrscheinlich, weil das Geld für die Überfahrt fehlte.
Bei der Neuwahl des Vorstandes, so die Mitteilung, hätten sich sich keine Änderungen ergeben, Vorsitzender sei weiterhin Hans Kirsch, Stellvertreter Stephan Wailersbacher. Der Verein habe derzeit 70 Mitglieder. Im vergangenen Jahr seien drei Mitglieder verstorben, es seien aber auch drei Neumitglieder aufgenommen worden.

Auf dem Buberg erklärt Hans Kirsch den Besuchern aus USA die Notlandung eines US-Bombers im Jahr 1944.
Foto: Marianne Kirsch

Die Nachfahren des „Capain Little“ besuchten auch das Auswanderer-Museum in Oberalben.
Foto: Marianne Kirsch