Dezember 2005

Saarbrücker Zeitung, Ausgabe St. Wendel, 09.12.2005

US Pilot Anthony gestorben

Kriegszwischenfall in Bubach folgten Versöhnungsgesten

 

Bubach. Es war das Jahrhundertereignis in dem kleinen Ostertaldorf: Am 24. April 1944 setzte der amerikanische Pilot Richard P. Anthony seinen B-17-Bomber, eine so genannte "Fliegende Festung", nach einem Luftkampf mit deutschen Jagdflugzeugen auf dem Buberg am Boden auf.

Die Bomberinsassen wurden in der Nähe von Bubach gefangen genommen. Anthony selbst wurde zusammen mit seinem Copiloten erst am nächsten Tag bei Höchen aufgegriffen.

 

Gedenkfeier 1996

Der Heimat- und Kulturverein Ostertal veranstaltete im Jahre 1996 eine viel beachtete Gedenkfeier an der Absturzstelle, an der auch der Kugelturmschütze des US-Flugzeuges, Edward D. McKenzie, der Heckschütze Cran Blaylock sowie der deutsche Jagdflieger Hans Berger, der den Bomber abgeschossen hatte, teilnahmen.

Edward D. McKenzie hat dem Heimatverein Ostertal folgenden Nachruf auf seinen ehemaligen Kameraden zur Verfügung gestellt:

"Colonel Richard ‘Dick’ Anthony starb am 4. Dezember 2005 in seinem Haus in Greeley in Colorado in den frühen Morgenstunden. Im Jahr 1995 besuchten Professor Ingo Morgenstern und seine Frau aus Bubach die Anthonys, aber der frühere Pilot konnte krankheitsbedingt nicht an dem Treffen in Bubach 1996 teilnehmen.

Nach dem Krieg blieb er bei der US Air Force und wurde auch bei der Berliner Luftbrücke 1948/49 eingesetzt. Danach war er bei der Nato in Frankreich und Italien sowie im Pentagon in Washington stationiert.

Unsere Notlandung bei Bubach war - soweit bekannt - die einzige gelungene eines schweren Bombers im gesamten südwestdeutschen Raum und darüber hinaus. Dicks Meisterstück verdanken wir es, zehn an der Zahl, dass wir den Abschuss überlebt haben und nach dem Krieg wohlbehalten nach Hause zurückkehren konnten."