Mai 2007

Saarbrücker Zeitung, Ausgabe St. Wendel, 15.05.2007

Erholen und dabei noch etwas lernen

[Vorbemerkung: Der Heimat- und Kulturverein Ostertal hat an der Erstellung der Tafeln zur Geschichte von Bubach, des Obstanbaus, des Königreichs und der Preußenwacht sowie der römerzeitlichen Siedlungsstätte mitgewirkt.]

Wohl einzigartig im Saarland präsentiert sich der Kulturlandschaftspfad Bubach, den der B N O Ostertal im Rahmen des Lea- der-plus-Projektes in Zusammenarbeit mit den Umweltämtern der Stadt und des Landkreises erstellt hat. Übersichtlich bieten die Tafeln ihre Informationen zur Landschaft, Natur und Kultur an.

Bubach Lehrpfad

 

Bubach. Der Lehrpfad ist ein sechs Kilometer langer Rundweg mit Start und Ziel Bubacher Sportplatz. Bei seiner Eröffnung im Vereinsheim auf dem Buberg begrüßte BNO-Präsidiumsmitglied Jürgen Mennig zahlreiche Ehrengäste. Bei der Gestaltung des Kulturlandschaftspfades habe der BNO auch selbstverständlich auf das Fachwissen anderer Beteiligter wie die Mitarbeiter der Kreisstadt St. Wendel, des Landratsamtes St. Wendel, Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins Ostertal und des Obst- und Gartenbauvereins Bubach zurückgegriffen, sagte Mennig. Mit finanzieller Unterstützung der Kreissparkasse St. Wendel wurden entlang des Pfades Nisthilfen angebracht. Die Konzepte und inhaltliche Ausarbeitung der 17 Lehrtafeln haben Jürgen Mennig, Achim Später und Uwe Müller übernommen, die grafische Gestaltung die Wissenschaftliche Gesellschaft für Ökologie, Natur und Umwelt. Über 800 Stunden haben BNO-Mitglieder gearbeitet.

Staatssekretär Rainer Grün lobte die ehrenamtliche Arbeit der zahlreichen BNO-Helfer. Der Einsatz von Burenziegen zur Beweidung sei saarlandweit eine Art Modell-Projekt für andere. Werner Feldkamp von der Kulturlandschaftsinitiative stellte die Strategie "Erhalt durch Nutzung" als richtungsweisend heraus. Klaus Stein, Leiter des Umweltamtes der Stadt St. Wendel, erklärte der BNO könne auch in Zukunft bei solchen Projekten mit der Unterstützung der Stadt rechnen.

An insgesamt acht Stationen mit insgesamt 17 Lehrtafeln werden verschiedene Themen zu den Fachbereichen Wald, Beweidungsprojekt Bubach, Lebensraum Streuobstwiesen mit seiner Fauna und Flora, die Dorfgeschichte des Kirschendorfs Bubach und archäologische Fund- und Ausgrabungsstätten in Wort und Bild vorgestellt. Im Vis-à-Vis-Projekt geht es auf drei Stationen mit insgesamt acht Lehrtafeln um das Thema Streuobstwiesen. Kaum ein anderer Lebensraum ist so vielfältig wie die Streuobstwiese. Dabei liefert sie mehr als nur Kirschen und Äpfel. Hier entstehen regionale landwirtschaftliche Produkte von besonderer Qualität , die direkt bei den Herstellern im Ort oder im Lokalwarenmarkt auf dem Wendelinus- hof erworben werden können. Sehr interessant für die Besucher ist auch der geschichtliche Teil des Lehrpfades auf den Stationen 6, 7 und 8. Hier werden die "Preußenwacht" mitten im Herzen des früheren "Königreichs im Ostertal" vorgestellt und die römische "Villa rustica" am Heidenbösch. Unter Äckern und Wiesen liegen hier umfangreiche Reste eines römischen Bauernhofes. Es folgt auf der letzten Station die Vorstellung der Dorfgeschichte von Bubach.

Hintergrund:
Weitere Lehrpfade des BNO: Vier weitere Naturlehrpfade hat der BNO erstellt, die im Sommer gemeinsam eingeweiht werden: Lehrpfad entlang des Panoramawegs in St. Wendel, Natur- lehrpfad im Tiefenbachtal, Osterrenaturierungspfad im Naturschutzgebiet zwischen Herch- weiler und Marth, Natur- und Vogellehrpfad in Osterbrücken.

 

Kultur Landschaftspfad03

Kultur Landschaftspfad01

Kultur Landschaftspfad02