August 2003

Saarbrücker Zeitung, 20.08.2003

Aus dem Brunnenrohr floss das Bier in Strömen

Die Marther sind stolz auf das 50-jährige Jubiläums ihrens Dorfbrunnens

 

Marth (kam). Kühles Freibier floss zum 50-jährigen Bestehen des Marfher Dorfbrunnens aus dem neuen Rohr des festlich geschmückten Dorfbrunnens und löschte bei den hochsommerlichen Temperaturen den Durst der zahlreichen Besucher. Alles kostenlos; versteht sich; dem Ereignis angemessen. Viele Marther Bürger und auch auswärtige Gästewaren gekommen, um das Jubiläum mitzufeiern. Auch der fast 85-jährige Otto Seyler („Nixe Otto") ließ sich den frischen Gerstensaft schmecken.

 

Für Unterhaltung sorgte das Ostertä1er Jagdhornbläser-Korps unter der Leitung von Erich Aatz. Horst Müller begrüßte die Gäste, darunter den Stadtbeigeordneten Guido Biesemann, Ortsvorsteher Georg Wydra und Pfarrer Stefan Werner. Ein besonderer Gruß galt dem 74-jährigen Walter Schuh aus Winterbach, dessen Vater beim Bau des Brunnens mitgewirkt hatte. Die Original-Skizze des Brunnens ist noch vorhanden und wurde bei dieser Gelegenheit gezeigt. Eine Fotoausstellung ließ die Erinnerung an das einstige Treiben rund um den Brunnen noch einmal aufleben.

Müller informierte die Gäste über die ehrenamtlich durchgeführten Arbeiten. Die marode Zuleitung wurde komplett erneuert, eine Anschlussmöglichkeit zum Durchspülen geschaffen, ein neues Brunnenrohr und ein Abstellrost wurden angebracht. Für die ausgeführten Arbeiten galt sein Dank vor allem Wolfgang Fritz, Michael Kontny, Friedbert Schulz und Berthold Waschke sowie Walter Schneider und dem Heimatverein. Die Stadt St. Wendel hatte lediglich die Materialkosten übernommen.

In seinem Rückblick auf die Geschichte des Brunnens stellte Müller dessen Bedeutung für den Ort heraus. Zum Heimatabend begrüßte der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Marth, Ralf Böhnlein, zählreiche Gäste. Sein Dank galt Katja Fritz, Viktorias Blumenstube, Harry Weber und dem Heimatverein sowie den Vereinen, die das Programm gestalteten. Horst Müller führte durch das Programm. Hans Kirsch und Klaus Zimmer vom Heimat- und Kulturverein Ostertal erzählten von der Geschichte von Marth, berichteten von der Brunnengeschichte des Ortes und von der Weiterentwicklung der Wasserversorgung im Ostertal: Ferner erzählten sie interessante Episoden, aus dem Leben des „legendären" Bürgermeisters Ludwig König und vom Marther Lehrer Valentin Weis, der 41 Jahre lang im Dorf wirkte. Der gemischte Chor Niederkirchen und die Ostertäler Alphornbläser unter der Leitung von Volker Schank unterhielten an diesem Abend die Gäste. Die Hausmusikgruppe Walter Harth sang und spielte bekannte Melodien zum Mitsingen. Auf großes Interesse stieß auch die Fotoausstellung und die Familienforschung des Heimatvereins im Feuerwehrhaus.

DerVorsitzende der Dorfgemeinschaft Marth, Ralf Böhnlein eröffnete die Kirmes, daraufhin zog die Straußjugend mit einem Kirmesstrauß auf die Bühne im Festzelt. Kathrin Leist und Stefanie Böhnlein trugen die „Schtraußredd" vor, in der Ralf Böhnlein in geschliffenen und wohl gesetzten Reimen das Dorfgeschehen glossiert hatte. Die Straußjugend unterhielt ferner mit einem lustigen Gewinnspiel und zwei Sketchen, von Jürgen Guth auf Marther Verhältnisse übertragen. „Jörn im Himmel" ist schuld, dass der Ortsrat weiter auf die göttlichen Eingebungen warten müss. Dem “Reisebüro Rheinland-Pfalz" gelang es, einem .anspruchsvollen und: wählerischen Ehepaar eine Reise nach Marth zu vermitteln. Für Schwung und Stimmung sorgte die Kapelle M & M. Tüchtig schwangen die Einheimischen und die Gäste das Tanzbein. Guten Anklang fand auch das Frühschoppenkonzert des Musikvereins Saal/Hoof, aber auch an die Kinder wurde bei dieser Kirmesgedacht.