November 2016

Vortrag über Verfolgung und Widerstand

St. Wendel. Am Donnerstag, dem 24. November 2016, findet in der Kreis- und Stadtbibliothek im Mia-Münster-Haus eine Vortragsveranstaltung zur regionalen Geschichte statt. Hans Kirsch, der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Ostertal, spricht über das Thema „Verfolgung und Widerstand der Arbeiterparteien im Dritten Reich im Grenzgebiet Saar/Westpfalz“. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei.

Nach der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten im Deutschen Reich 1933 blieb das Saargebiet noch zwei Jahre unter Völkerbundverwaltung. Während in Deutschland die Opposition verfolgt und unterdrückt wurde, versuchten Kommunisten und Sozialdemokraten vom Saargebiet aus, Informations- und Propagandamaterial ins Reich einzuschleusen. Eine der illegalen Kurierlinien lief über St. Wendel und bei Urweiler/Leitersweiler über die Grenze. In St. Wendel gab es sogar eine geheime Druckerei, die illegales Material im Steindruckverfahren herstellte. Dagegen gingen Polizei und NSDAP im Reich vor, die den St. Wendeler KPD-Ortsverband mit Spitzeln unterwanderten und Schmuggeltrupps auffliegen ließen, etwa im Januar 1934 zwischen Leitersweiler und Oberkirchen. Derweil versuchten in der angrenzenden Westpfalz vor allem die Kommunisten, ihre zerschlagenen Untergliederungen wieder zu reorganisieren. Die Bekämpfung solcher Versuche erfolgte mit brutaler Gewalt und immer wieder mit dem Einsatz von Spitzeln. Bis 1937 war der Widerstand weitgehend gebrochen. Wie das im Grenzraum Saar/Westpfalz ablief, zeigt der Referent in seinem mit Bildern unterlegten Vortrag auf.