April 2018

Modell der Bubacher Villa rustica jetzt im Museum

Niederkirchen. Das Ostertal ist um eine historische Rarität ärmer geworden. Der Heimat- und Kulturverein Ostertal lieferte jetzt das von Thomas Schäfer aus Hoof im Jahr 2007 gefertigte Modell der Villa rustica von Bubach beim Museum für Vor- und Frühgeschichte des Saarlandes ab. Bisher hatte das Modell seinen Standort in einem breiten Gang der Grundschule Niederkirchen, wo es mitunter im Rahmen des Sachkundeunterrichts der vierten Klassen Verwendung fand. Dort konnte es nun nicht mehr bleiben, weil eine Kommission des Bauamtes beanstandet hatte, das Modell verstelle Fluchtwege. Da die Schule auch keinen anderen geeigneten Ort für die Aufstellung anbieten konnte, musste der Heimatverein, der die Entwicklung bedauerte, eine andere Unterbringungsmöglichkeit suchen.

Villa Rustica Bubach

Sowohl die eigenen Vereinsräumlichkeiten in „Ammejobs“ wie die des Bubacher Vereinshauses auf dem Buberg erwiesen sich als zu eng und damit als ungeeignet. Interesse zeigte dagegen das Museum für Vor- und Frühgeschichte des Saarlandes, das in den Räumlichkeiten der ehemaligen Grube Reden ein großes Magazin besitzt. Dorthin lieferten jetzt die Vorstandsmitglieder Hans Kirsch, Ewald Wailersbacher und Rüdiger Drumm das Modell samt der 62-seitigen Broschüre „Die Römersiedlung bei Bubach im Ostertal“ ab. In der Broschüre ist die wissenschaftliche Erforschung der Villa rustica, die von 2002 bis 2006 erfolgte, dokumentiert. Der Heimat- und Kulturverein hatte damals in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt und dem Institut für Klassische Archäologie der Universität Saarbrücken durch Aufsammelaktionen und geomagnetische Prospektionen herausgefunden, dass im 4. Jahrhundert nach Christus auf der Gemarkung Bubach, unterhalb des „Heidenböschs“, ein römischer Gutshof des Baustils „Bollendorf“ gestanden hatte. Thomas Schäfer fertigte nach Vorliegen aller Forschungsergebnisse das Modell auf einer Grundfläche von 105 mal 80 cm. Durch eine fotografische Simulation entstand so ein Bild, als sei der Gutshof neu erstanden. Interessierte Gruppen können nach Anmeldung (0681/501- 2478) das Magazin des Museums in Reden mit seinen archäologischen Sammlungen besichtigen.

Hans Kirsch