Juni 2008

Reges Interesse an Bubacher Römersiedlung

Bubach. Reges Interesse fand die Informationsveranstaltung über die Römersiedlung am Heidenbösch bei Bubach. Der Verein für Landeskunde und der Heimat- und Kulturverein Ostertal hatten dazu eingeladen. Etwa 70 Interessenten besichtigten zunächst das Gelände, wo eint die Villa rustica stand, und folgten dann dem Referat von Hans Kirsch im Vereinsheim auf dem Buberg. Er informierte ausführlich über die Forschungsgeschichte und die unternommenen Forschungsmaßnahmen sowie die erzielten Ergebnisse. Er dokumentierte seinen Vortrag mit Kartenmaterial, Fotos und Skizzen des Siedlungsgeländes und der römischen Verbindungsstraßen auf einer Leinwand.

 

Bei Feldarbeiten hätten die Bubacher Bauern früher immer wieder Scherben von Gefäßen und Ziegeln sowie behauene Steine in dem Bereich gefunden. Es sei kaum noch etwas vorhanden und nichts dokumentiert worden, bedauerte Kirsch. Im Ort habe sich die Idee verfestigt, dass dort „Alt-Bubach“ gestanden habe. Doch das heutige Bubach sei eine fränkische Gründung aus dem Mittelalter (Ersterwähnung 1413) und habe siedlungsgeographisch nichts mit der Villa rustica (Landhaus) zu tun.

Die ersten Funde seien im Jahre 1893 registriert worden, und 1895 habe der Historische Verein der Pfalz eine Grabung durchgeführt. Die Funde seien in das Museum in Speyer gebracht worden. Über die ersten Funde berichte Klaus Zimmer im Band 1 der Ostertal-Chronik, so Kirsch. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg hätten Karl-Heinz Schultheiß aus Kusel, Hans Holzapfel aus Hoof, der von 1949 – 1953 als Lehrer in Bubach wirkte, später Walter Harth als Ortsvorsteher, die Forschungen vorangetrieben. Durch die Funde konnte man die Siedlungsstätte zeitlich auf das zweite Jahrhundert bis Mitte des vierten Jahrhunderts nach Christus datieren. Klaus Zimmer habe den Irrtum um ein angeblich römisches Schwert nach intensiven Forschungen aufklären können. Es handele sich dabei um eine französische Nachbildung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Kirsch zu den weiteren Maßnahmen: In Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt begann der Heimat- und Kulturverein Ostertal 2002 mit der Erforschung ganz von vorne. Eine Fläche von 1,5 Hektar wurde systematisch abgesucht. In der Mitte häuften sich die Funde. Nach wichtigen Vorarbeiten durch den Vermesser Hans Kratz wurden geomagnetische Messungen durchgeführt. Auf den Aufnahmen konnte man deutlich die Umrisse der Grundmauern der Gebäude erkennen und dem Baustil Bollendorf/Eifel zuordnen. Aus den Erkenntnissen baute Thomas Schäfer aus Hoof, ein hervorragender Kenner der römischen Zeit, ein Modell der Bubacher Römersiedlung, das der Grundschule Niederkirchen als Anschauungsobjekt für den Unterricht zur Verfügung gestellt wurde.

Schäfer stellte als „echter“ Römer, mit Toga und Tunika bekleidet, Fundstücke der römischen Siedlung aus und kredenzte einen römischen Würzwein nach alten Rezepten. Im Herbst soll eine Broschüre über die Bubacher Römersiedlung erscheinen.

Karl Müller 19.06.2008

 

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