11. Oktober 1987

Herbstwanderung des HKV um Bubach

Auf den Spuren der Geschichte

Bubach. Eine heimatkundliche Wanderung unter dem Motto „Auf den Spuren der Geschichte“ unternimmt der Heimat- und Kulturverein Ostertal am Sonntag, dem 11. Oktober. Zu dieser Wanderung sind alle Interessierten, auch Nichtmitglieder, herzlich eingeladen. Treffpunkt ist um 13,30 Uhr am Sportplatz auf dem Buberg.

An dieser Stelle stand übrigens einst ein Galgen, wie Klaus Zimmer den Teilnehmern erzählen wird. Von dort aus geht es dann zu den ehemaligen Flakstellungen des Zweiten Weltkrieges, wo Dieter Bettinger aus Ottweiler über den Westwallbau berichten wird. Die Geschichte des Königreichs und des Königreicherhofes ist danach das nächste Thema, das den Wanderern nahegebracht werden soll von Klaus Zimmer und Hans Kirsch.

Am geschichtsträchtigen Moortal vorbei geht’s dann weiter zur alten Herzogstraße, die auf der Trasse einer alten Römerstraße verläuft und Mitte des 18. Jahrhunderts vom pfalzzweibrückischen Herzog ausgebaut worden ist. Von hier aus führt der Wanderweg weiter zum römerzeitlichen Heidenbösch. Karl-Heinz Schultheiß aus Kusel wird hier und an anderer Stelle die Geologie des Wandergebiets sowie Funde aus alten Zeiten beschreiben.

Nach Bubach zurückgekehrt, wird dort die Örtlichkeit besichtigt, wo der 1717 wahrscheinlich ermordete Gerber Peter Weyrich begraben lag und wo 1951 sein Skelett gefunden wurde. Hans Holzapfel, ehemals Lehrer in Bubach, wird darüber berichten. Der Abschluß dieser sicher sehr interessanten heimatkundlichen Wanderung ist im Gasthaus Gabert in Bubach vorgesehen.

 

Rückblick:

Fünfzig Ostertäler waren der Einladung des Heimat- und Kulturvereins Ostertal zu einer Wanderung gefolgt, die unter dem Motto „Auf den Spuren der Geschichte“ stand. Ausgangspunkt war der Bubacher Sportplatz, wo Vereinsvorsitzender Hans Kirsch die Teilnehmerschar begrüßte. Man befand sich just auf dem Bubacher Gemarkungsteil „Galgenfeld“, wie Klaus Zimmer aus Saal danach berichtete. Hier stand vor 1400 ein Gerichtsgalgen der Gerichtsherren Blick von Lichtenberg, an dem Ende des 14Jahrhunderts wie eine Urkunde bezeugt - ein übler Mann namens Hans von Markete aufgehängt worden war. Der Flurname hat sich bis heute erhalten.

Die nächste geschichtsträchtige Station führte in den Wald oberhalb des Sportplatzes, wo noch Überreste der Flakstellungen aus dem 2. Weltkrieg zu sehen sind. Dieter Bettinger aus Ottweiler erläuterte den Bau der Westwall-Verteidigungsanlagen und speziell die Anlagen im Ostertal. Diese waren während des Krieges nur kurzfristig besetzt und sind heute größtenteils gesprengt und zugeschüttet. Weiter führte der Wanderweg ins tiefergelegene Marther Moortal, wo nach alter Marther Überlieferung die Ursprünge des Dorfes zu suchen sein sollen. Tatsächlich konnte Karl-Heinz Schultheiß aus Kusel, ein profunder Kenner und Sammler von Spuren alter Zeiten, hier römische Ziegelreste nachweisen. Auch eine römische Münze hat er vor Jahren hier gefunden, deren Aussehen und Beschriftung er vor Ort verlas.

Dann gings steil bergan Richtung Königreicherhof, wobei man unterwegs einen Grenzstein fand, der 1762 vor dem Bau des Hofes durch Herzog Christian IV. gesetzt worden war. Auf dem Hofgut erläuterte Klaus Zimmer die Geschichte des „Königreichs im Ostertal“, und Hans Kirsch schloß die Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg bis zur heutigen Zeit an. Dabei konnte man auch den jetzigen Besitzer, Herrn Winterhoff, begrüßen, der sich sehr für die Geschichte seines Hofes interessierte.

Nun führte der Weg wieder auf Bubacher Bann zurück. In der „Schinderswiese“ berichtete Hans Holzapfel, der in den fünfziger Jahren Lehrer in Bubach war, von altem Gemäuer, das dort beim Ackern immer wieder mal zum Vorschein gekommen war. Karl-Heinz Schultheiß bestätigte anhand von Ziegelresten, daß hier eine römische Siedlung gestanden habe. Dies ist offenbar das in dörflichen Überlieferung immer wieder genannte Alt-Bubach.

Nachdem man einen kleinen Abschnitt der 1741 ausgebauten sogenannten Herzogstraße (von Zweibrücken über Homburg, Breitenbach, Herschweiler-Pettersheim nach Lichtenberg und weiter bis Meisenheim) besichtigt hatte, kam man zur ehemaligen Landesgrenze zwischen Kurpfalz (Frohnhofen) und Pfalz-Zweibrücken (Bubach), die durch eine Reihe von Grenzsteinen aus dem Jahre 1774 markiert ist. Nach der Besichtigung von keltischen Grabhügeln am Heidenbösch gelangten die Wanderer schließlich nach Bubach zurück, wo Hans Holzapfel den Tod des Gerbers Peter Weyrich im Jahre 1717 schilderte, der damals auf dem Weg von St.Wendel nach Niederkirchen vermutlich ermordet worden war uns dessen Skelett 1951 bei Baggerarbeiten in Bubach gefunden wurde.

Alles in allem war es eine schöne und lehrreiche Wanderung, die mit Sicherheit dazu beitrug, die Verbundenheit der Teilnehmer mit Heimat und Natur zu fördern und zu stärken.